Dienstag, 13. September 2016

Feria de Málaga

Holaaaa,

Ja ich weiß, laaang ists jetzt her, dass ich mich gemeldet habe, aaaber ich habe euch ja versprochen, nochmal einen kleinen Bericht über die Feria zu erstatten. Für die, die es nicht mitbekommen haben- Ich war im August noch einmal eine Woche in Spanien, einmal um meine Freunde zu besuchen und andererseits, weil die Feria de Málaga stattfand, was hier ein riesen Event ist. Nochmal kurze Erklärung dazu- In Málaga ist die Feria ein wahnsinnig großer Jahrmarkt, der auf einem Gelände namens "El Real" aufgebaut wird, das ausschließlich für die 9 Tage, an denen das Event stattfindet, genutzt wird. Das Gelände wird dann in verschiedene Parts unterteilt. Ein Teil beinhaltet vorwiegend Fahrgeschäfte- und zwar eeecht viele und teilweise echt große! Dann gibt es noch eine von mir sogenannte "Fressstraße", also eine Reihe an Fressständen, wo Hamburger, Bunoelos, Papas Asadas, Hot Dogs und so ziemlich alles, was das Herz begehrt verkauft werden, sowie Haarblumen und bunte Fecher, dazu komm ich gleich noch. Dann ein großer Platz mit einer Konzertbühne, auf dem der einzige Bereich ist, wo es erlaubt ist, "vorzuglühen", sprich hier darf Alkohol mitgebracht und getrunken werden, sonst nirgendwo. Den größten Teil nehmen aber die sogenannten "Casetas" ein. Das sind Hütten, in denen Musik gespielt wird und quasi kleine Diskotheken darstellen. Es gibt Casetas für jede Altersklasse und für jeden Musikgeschmack, außerdem Casetas, in denen vor allem Essen verkauft wird. Ansonsten noch ein großer Eingangsbereich und eine große Bushaltestelle, denn in der Feria fahren ALLE Buslinien direkt dort hin, und das bis 6:30 am Morgen.

Nunja, ich saß nun in meinem Flieger zu meiner Lieblingsstadt und konnte es echt nicht abwarten. Meine Freundin, bei der ich die Woche verbringen sollte, wollte mich am Flughafen abholen und ich wollte sie einfach nur noch sehen und in die Arme schließen. Als der Moment dann eeeeendlich kam, sind wir beide total ausgerastet. Es war soooo schön! 

Wir sind dann zu ihr nach Hause, haben Camperos bestellt (best thing in life) und sind dann mit 2 anderen Freundinnen ins Zentrum gefahren, weil am Hafen das Eröffnungsfeuerwerk stattfinden sollte. Das Feuerwerk war echt schön und ich war einfach nur total glücklich, meine Freundinnen wieder zu sehen. Danach sind wir noch in eine Bar am Hafen und haben die Boote im Mondschein betrachtet, es war sooo schön!

Am nächsten Tag ging es dann richtig los- Wir sind ab zur "Feria del Día". Die Feria ist sowohl tagsüber, als auch nachts geöffnet, aber es ist doch sehr verschieden. Tagsüber hat mir persönlich besser gefallen. Es ist gut was los, aber auch nicht zu viel, so dass man nicht Schlange stehen muss, man bekommt überall "Tinto de verano", ein typisch andalusisches Mischgetränk was aus Rotwein und Sprite besteht,geschenkt und mit ein bisschen Glück sogar Drinks und Shots, sowie Gratis-Paella. Ich war aber am ersten Tag erst einmal total überwältigt von der Größe und der Schönheit! Am Tag passieren Reiter mit Pferden oder Kutschen die Gassen zwischen den Casetas, alle haben ihre teilweise wunderschönen Fecher dabei( Ist ein absolutes Muss, da es im August soooo heiß wird!) oder Blumen im Haar und viele Frauen kommen auch in traumhaften Flamenco-Kleidern. Wir sind von einer Caseta zur nächsten gezogen und ich habe schon am ersten Tag so gut wie ALLE wieder gesehen und es war soooo toll, die Freude war echt überwältigend! 

Wir hatten einen total lustigen und schönen Tag und um 10 sind wir dann nach Hause, um uns umzuziehen und zu duschen und sind dann um halb 1 bereits wieder losgezogen zur "Feria de la noche" zu gehen. Gerade in der ersten Nacht war es unfassbar voll und die Schlangen vor den Casetas waren extrem! Außerdem bekommt man nachts normalerweise nichts mehr geschenkt, viele Casetas verlangen dann von den Männern vor allem auch Eintritt. Aber es war trotzdem sehr lustig, weil man immer wieder neue Leute kennen gelernt hat. 

Joa, so ging es dann quasi jeden Tag. Tagsüber von 15-23 Uhr und Nachts von 1-6:30 uhr auf der Feria :D Die einzige Abwechslung, die wir gemacht haben, war, dass wir einen Tag auf die "Feria del Centro" gegangen sind, denn ja, auch im Stadtzentrum findet eine Feria statt. Hier stehen allerdings weder Fahrgeschäfte, noch Casetas, noch Fressstände, nur sind alle Bars und Diskotheken tagsüber geöffnet und alles viel billiger als sonst. Aber diese Feria findet auch nur ausschließlich tagsüber statt. Außerdem sind wir an einem Abend mit der Familie meiner Freundin gemeinsam zum Rummel, weil der kleine Bruder meiner Freundin jedes Jahr Fahrgeschäfte fahren will und da sich keiner getraut hat, bin ich den ganzen Abend mit ihm gefahren :D 

Es sind so viele Sachen in dieser Woche passiert und es wurde trotz immer der selben Routine nie langweilig. Allerdings wurde es immer und immer heißer (An meinem letzten Tag 43°C) und die Kraft durch den Schlafmangel und die Anstrengung immer und immer weniger. Nach der Woche war ich dann erstmal krank :D 

Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich würde es jederzeit wieder tun und das Schönste für mich war einfach, wieder eine Woche mit meinen Freunden sein zu können. Ich werde auch wahrscheinlich in den Weihnachtsferien wieder nach Málaga fliegen und Silvester dort verbringen.

Bis dahin heißt es nun- studieren. Lehramt auf Spanisch und Geographie. Mal sehen, wie ich mich vor allem in Spanisch so schlage. Aber so vergeht die Zeit bis Silvester wenigstens hoffentlich schneller.

Hasta luego,

Kathi







Dienstag, 5. Juli 2016

Bilder meiner letzten Woche

 Die letzten Fiestas mit meinen Mädels :(


 Marbella




 Alhambra, Granada





Ehhhm
 Wir leben noch!

 Letzter Abend :( <3

Sonntag, 3. Juli 2016

Home sweet home

Hola,

Ja, ihr seht richtig, ich bin mittlerweile Zuhause.

Komisches, gemischtes Gefühl, aber nicht schlecht. Man merkt doch, was es wert ist, einfach in seiner Heimat zu sein.

Jetzt aber erstmal zu meinen letzten Tagen:

Während ich mit meinen Freunden die Sommertage am Strand genossen habe, rückte der Tag, an dem meine Eltern in Spanien ankommen sollten, immer näher. Gerade die letzte Nacht davor und der Tag selber waren nochmal ziemlich aufbrausend. Denn am 23. Juni war in Málaga "Noche de San Juan", eine Nacht, die man mit seinen Freunden einfach am Strand sitzt und der von Strandkonzerten klingenden Musik lauscht. Nachdem ich den kommenden Morgen früh aufstehen musste, da ich die Nacht bei einer Freundin verbracht habe und erstmal nach Hause fahren musste, hieß es dann schon fast direkt mich mit einer Freundin der finnschen Austauschschülerin treffen, um deren Abschiedsparty zu organisieren, die dann am selben Nachmittag noch stattfand und eine Überraschung sein sollte, die auch gelungen ist!

Direkt danach ging es für mich weiter an den Flughafen, um meine Eltern abzuholen. Sie wieder in die Arme schließen zu können, war unbeschreiblich!

Wir haben dann unser Mietauto abgeholt und sind dann ins Hotel gefahren, was ich bewusst ausgesucht hatte, da es in der Nähe meiner Freunde war. Es lag auf einem Berg, von dem man die ganze Stadt sehen konnte und es war sehr klein, aber wirklich sehr schön!

Am Abend hab ich sie dann zu einem einer Dönerbude vergleichbarem Restaurant gebracht, um Camperos zu essen, meinen Eltern hat es aber geschmeckt, hahaha.

Am nächsten Tag ging es dann zu meiner Gastfamilie, um meine Sachen zu holen. Freunde, ich sag euch, Packen nach einem Auslandsjahr ist vielleicht ein Spaß! Ich hatte letztendlich 2 Pakete a 7kg verschickt und hatte trotzdem noch 4kg Übergepäck mit 2 Koffern, was mich dann 40€ gekostet hat :(

Dann sind wir an den Hafen zum Mittagessen und dann durchs Zentrum getourt, um meinen Eltern die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen. Nichts konnte mich aber davon abhalten, in der Nacht nochmal mit meinen Freunden feiern zu gehen und in dieser Nacht musste ich mich auch schon von der ersten Person verabschieden :( 

Meine richtige Abschiedsfeier fand aber am folgenden Tag bei einer Schaumparty am Nachmittag statt und wir ließen nochmal so richtig die Korken knallen! Ich hab wirklich die süßesten Freunde, die man sich vorstellen kann <3

Montag bin ich dann mit meinen Eltern und einer meiner besten Freundinnen nach Marbella gefahren und haben uns die Stadt und den Hafen mit den teuren Yachten und Autos angeschaut und wir haben selbstverständlich auch ein Foto mit einem Ferrari gemacht B) Es war auch das erste Mal, dass meine Eltern eine spanische Freundin von mir kennen gelernt haben und es war ziemlich witzig mit der Kommunikation, da ich dauerhaft übersetzen musste, aber es ging besser, als erwartet!

Dienstag hatte ich dann eine Tanzaufführung meines Tanzstudios, wo ich Contemporary getanzt habe und es hat wirklich enorm viel Spaß gemacht und außer meinen Eltern sind sogar 2 Freundinnen gekommen, um mich zu sehen, was mich echt gefreut hat! Danach sind wir dann noch in einen Italiener mit Blick über die ganze Stadt und Livemusik essen geganen und es war ein wunderschöner Abend!

Mittwoch sind wir dann nach Granada zur Alhambra, dem großen Palast gefahren. Es war echt beeindruckend und schön und man konnte von dort aus ganz Granada sehen, aber es war auch unfassbar heiß, sodass wir unsere eigentlich danach geplante Tour durch die Stadt auf ein Minimum verkürzt haben und dann direkt wieder nach Málaga gefahren sind, um am Strand bei kleinem Lüftchen Abend zu essen. Apropos, ich musste mich auch erstmal wieder daran gewöhnen, dass meine Eltern so früh zu Abend essen! Genauso wie meine Eltern sich erstmal an die Unzuverlässigkeit und den wilden Straßenverkehr Spaniens gewöhnen mussten, hahaha. 

Donnerstag ließen wir es dann entspannt angehen und wir sind mit einer meiner Freundinnen zum Strand von Torremolinos gefahren und haben uns dort Liegen gemietet. Ich kam dann auf die tolle Idee, dass wir ja dieses Sofa fahren könnten, was im Meer von einem Boot hinterher gezogen wird, weil ich das in der Türkei schonmal gemacht hatte und das echt cool war. Nunja, gesagt, getan- eine halbe Stunde später saßen wir dann in einem komischen, runden Sessel, bei dem man sich gegenüber und nicht nebeneinander saß, so wie ich es kannte. Außerdem bekamen wir zusätzlich zur Schwimmweste auch noch Helme, was mir leicht Angst gemacht hatte. Das auch zurecht :D Ich wäre einige Male wirklich fast rausgeflogen und zwischendurch stand der Sessel wirklich senkrecht in der Luft und hätte sich fast überschlagen! Meine Freundin und ich haben uns aber danach vor Lachen kaum eingekriegt und unsere Arme haben vom Festhalten richtig gezittert und als wir dann in eine Strandbar Mittag essen gegangen sind, konnten wir beide die Arme kaum heben und wir kamen uns richtig dumm vor :D Wir haben beide immer noch Muskelkater.

Wir haben den Tag dann noch genossen und am Abend haben meine Eltern dann all meine Freundinnen zum Tapas essen eingeladen und es war wirklich schön! Der Abschied fiel dann dementsprechend schwer und es flossen viele Tränen. Ich habe sie wirklich sehr ins Herz geschlossen und kann es kaum erwarten, sie im August wieder zu sehen, auch wenn ich weiß, dass es nie wieder so werden wird, wie es einmal war. Am letzten Tag habe ich dann noch einmal einen Abstecher zu meiner besten Freundin gemacht, um auch deren Familie nochmal zu sehen und es tat unfassbar weh, sie zurückzulassen. Der Flug war danach dementsprechend sehr nachdenklich, es ist einfach unfassbar, was man sich in einem Jahr alles aufbauen kann. 

Jetzt bin ich zurück in Deutschland, mit wahren Freunden in Spanien, so gut wie fließendem Spanisch und ich denke auch mit deutlich mehr Reife. Ich wurde aber sehr süß von meiner besten Freundin hier empfangen und ich habe so gut geschlafen wie schon Ewigkeiten nicht mehr und ich muss sagen, Zuhause ist nunmal einfach Zuhause! 

Mein letzter Post wird dieser denke ich nicht gewesen sein, da ich nach der Feria im August vermutlich nochmal berichten werde. Auch wenn ich nie sonderlich regelmäßig geschrieben habe, will ich mich trotzdem bei allen bedanken, die meinem Blog gelesen und sich dafür interessiert haben, was ich so treibe.

Un besito,

Kathi

PS: Bilder kommen nochmal demnächst in einem Extra-Post!

Montag, 13. Juni 2016

Die Tage sind gezählt...

Hola chicos,
Ja, der Titel sagt schon alles. 18 Tage. Unfassbar irgendwie und totales Gefühlschaos.
Wie ihr ja wisst, habe ich ja auch inzwischen keine Schule mehr. Wie ich im letzten Post ja schon angedeutet hatte, bin ich in diesen, komplett schulfreien Monat mit etwas Angst gestartet, viel alleine zu sein und mich zu langweilen. Ich wurde aber bereits mächtig vom Gegenteil überzeugt!
Nie hatte ich eine Zeit hier, wo ich mich so dazugehörig gefühlt habe, so viel Vertrauen in einige Personen gefasst habe und so sehr die spanische Kultur, Wetter und die Vorzüge der Stadt genossen habe. Kaum einen Tag verbringe ich mittlerweile, wo ich nicht tagsüber am Strand, Pool der Tante einer Freundin oder die Nacht bzw. den Nachmittag durchfeiern bin. Ich meine auch, behaupten zu können, dass ich niemals in meinem Leben so braun war und ich werde sogar dauernd von den Spaniern darauf angesprochen, dass sie nie gedacht hätten, dass eine Blondine wie ich so dunkel werden kann, haha.
Das Ambiente auf den Fiestas ist auch mittlerweile ganz anders.Die "Chiringuitos" (Strandclubs/bars) füllen sich immer mehr, die Kleidung wird knapper, die Stimmung ausgelassener. Außerdem war ich gestern auf meiner allerersten Schaumparty, was total genial war!
Außerdem proben wir in der Tanzschule, wo ich Contemporary angefangen habe, mittlerweile für eine Gala am 28. Juni und ich glaube, dass es richtig gut werden wird!
Ich habe in diesem Monat außerdem ein paar Leute, die ich zwar vorher schon kannte, aber die mir nie wirklich vertraut waren, viel besser kennen gelernt und stehe zu ihnen auf einmal komplett anders gegenüber. Dadurch hab ich auch mittlerweile festgestellt, wie viel offener ich geworden bin. Außerdem hatte ich gerade gestern wieder eine Nacht, die ich bei einer Freundin Zuhause verbracht habe und wir einfach im Bett noch 5 Stunden lang über die privatesten Dinge überhaupt geredet haben, was sowohl mir, als auch ihr, unfassbar erscheint, dass man sich nach nur 10 Monaten einem Menschen so öffnen kann. Mir wird bewusst, dass es nie mehr so sein wird, wie es in diesen 10 Monaten war. Auch, wenn ich inzwischen ein Flugticket nach Málaga im August für die Feria habe (Grooooooßes, einwöchiges Fest, wer genaueres darüber wissen will, kann es googlen) und ich mich unfassbar freue, meine Mädels nach meinem Verlassen schon bald wieder zu sehen. Dazu kommt aber auch die Trauer, dass Laura letztendlich mich nicht nach Deutschland begleiten können wird, da sie kurzfristig einen Sommerjob gefunden hat. Aber so sehr es mir auch weh tut, mein hier aufgebautes Leben zurückzulassen, ich freue mich unfassbar, meine Eltern zu sehen und ihnen Málaga zu zeigen (Wer es noch nicht weiß- meine Eltern kommen mich in meiner letzten Woche besuchen!), mit ihnen nach Hause zu fliegen, in MEINEM Haus in MEINEM Bett zu schlafen, meine Katze zu knuddeln, deutsches Essen zu essen und all meine Freunde wieder zu sehen.
Mit dem Deutsch scheint es aber denke ich lustig zu werden, da ich inzwischen einfach Sätze verdrehe oder spanische Expressionen aus Relfex einfach sage oder sie ins Deutsche übersetzen will und feststelle, dass dafür gar keine Übersetzung existiert.
Jetzt werde ich aber versuchen, meine letzten 18 Tage in vollen Zügen auszukosten!
Hasta luego,
Kathi

Dienstag, 31. Mai 2016

Adiós colegio!

Hola,
Wie der Titel schon sagt- ich habe meine spanische Schule zu Ende gebracht, wuhu!
Heute war der Tag, an dem ich mir meine Noten abholen konnte- und dementsprechend dort nie wieder aufkreuzen muss. Aber ich muss sagen, dass ich mich nicht ausschließlich darüber freue, immerhin war die Schule ein großer Bestandteil meines Auslandsjahres und ich habe darüber begonnen, meine Kontakte hier zu knüpfen und der Gedanke, dass ich diese Menschen nie wieder alle zusammen in dieser Konstellation sehen werde, ist schon etwas traurig. Außerdem hatte man so einfach eine Beschäftigung am Vormittag, auch wenn es dort für mich zum sterben langweilig war.
Übrigens muss ich zugeben- ich bin dieses Trimester wirklich in ALLEM durchgefallen. Sogar in Englisch, weil ich durch Sevilla das Examen verpasst habe, hahaha. Aber das stört mich nicht, ich war ja auch nicht in der Schule hier, um gute Noten zu schreiben. Aber da ich das noch nie so wirklich erwähnt hatte, dachte ich passe es jetzt ganz gut, mal so aufzulisten, wie die Schule sich von einer deutschen Schule unterscheidet. Nebenbei- einige Dinge mögen bei mir anders gewesen sein, da ich eben nicht in einer normalen Klasse, sondern in einem Grado Superior für Erwachsene war.
Los geht's:


- Spanische Schulen fangen später an. Meine ging um 8:15 los.


- Im Regelfall hat man in Spanien jeden Tag 6 Stunden Unterricht. 3 volle Zeitstunden, dann eine halbe Stunde "Recreo" (Pause) und wieder 3 Stunden, so eine ganz typische Endzeit ist hier 14:45 Uhr.


- Spanische Schulen sind ein bisschen wie ein Gefängnis. Unter 18-jährige dürfen das Schulgelände nicht verlassen, an meiner Schule sorgt dafür eine videoüberwachte Tür, bei der man klingeln muss, damit die Sekretärinnen sich auf ihrem Bildschirm angucken, ob du älter als 18 aussiehst und dir dann das Tor aufmachen.


- Spanische Schultoiletten sind sehr viel schmutziger, haben meist weder Klobrille noch Klodeckel und Klopapier gibt's sowieso nur im Sekretariat


- Das Schulhaus in der Pause zu verlassen ist keine Pflicht


-Ab und zu wird auf dem Schulhof Musik gespielt


- Auch beim Feueralarm soll das Schulgelände nicht verlassen werden, da trifft man sich auf dem eingezäunten Sportplatz. Ziemlich sinnlos.


- In der Pause isst jeder seinen Bocadillo (Belegtes Brötchen). Wenn man keinen dabei hat, kann man sich einen in der Cafetería kaufen, die richtig genial schmecken, weil sie in eine Sandwichpresse gepackt werden und dementsprechend dann warm und knusprig sind. Geht aber bloß nicht in der Pause selber zur Cafetería sondern zwischen den Schulstunden, sonst wird die Pause schon vorbei sein, wenn ihr nach langem anstehen endlich euren Bocadillo bestellen könnt


-Die Cafetería verkauft auch ungesundes Zeugs wie Donuts, Chips, Schokoriegel, Bonbons, Süßgetränke und Kaffee


- Das spanische Schuljahr ist nicht in Semester, sondern in Trimester unterteilt, sprich man bekommt 3 Zeugnisse. Insgesamt werden auch viel mehr Examen geschrieben und davon durchaus auch mehrere an einem Tag und eine beschränkte Anzahl für die Woche gibt es auch nicht, weshalb Spanier im Durchschnitt viiiiel mehr lernen. Hängt aber auch mit der nicht vorhandenen,mündlichen Mittarbeit zusammen.


- Hat man ein Examen nicht bestanden, gibt es normal sg. "Recuperaciónes", also Nachprüfungen.


- In Spanien herrscht Frontalunterricht, sprich der Lehrer redet, Schüler schreiben mit und dat wars. Ziemlich eintönig.


- Spanische Lehrer scheinen keine Ahnung von Erste-Hilfe-Maßnahmen zu haben, zumindest war das, was uns unser Lehrer für Arbeitsrecht zeigen musste, völliger Humbug.


- Fremdsprachenunterricht in Spanien ist Mist. Sorry, aber das muss ich einfach grade mal so sagen.


- Hat jemand Sport in der Schule, kommt diese Person in Sportklamotten zur Schule.


- Generell ist es auf öffentlichen Schulen quasi komplett egal, was man anzieht. Ob du im bauchfreien Top und super knappen Shorts oder im Jogginganzug ankommst- kein Lehrer wird dir was sagen. Bei Privatschulen hingegen ist normalerweise sogar Uniformpflicht.


- An meiner Schule gibt es jeden Morgen Parkplatz-Fight, jedes mal lautes Gehupe und ein völliges Durcheinander an Autos und ich habe nicht nur einmal gesehen, dass sich hier 2 Autos gestreift haben oder die Leute nach der Schule nicht fähig waren, ihr Auto an dem Berg meiner Schule rückwärts anzufahren und in das davor stehende Auto gerollt sind.


- Nicht volljährige müssen im Krankheitsfall persönlich von den Eltern in der Schule abgeholt werden, um nach Hause gehen zu können.


- Examen dürfen nicht behalten werden. Du darfst es dir anschauen, muss es dann aber dem Lehrer wieder zurück geben.


- Außer in der Grundschule werden Schulbücher nicht verliehen, man kauft sie. Die Meisten lassen sich aber die Schulbücher illegal in einem Copyshop kopieren.


- Spanische Schulen sind oft sehr viel schlechter ausgestattet, als deutsche.


- Spanische Lehrer duzt man und spricht sie mit Vornamen an.


So, mehr fällt mich spontan jetzt nicht ein. Ihr merkt- so begeistert von dem spanischen Schulsystem nicht. Also wer sein Auslandsjahr hier verbringen will, um gute Noten zu schreiben, wird sich sehr reinhängen müssen, da einfach unglaublich viel selbstständiges Lernen und Disziplin vorausgesetzt wird.
Jetzt bricht mein letzter Monat an, in dem ich probieren werde, meine freie Zeit vollständig auszukosten!


Hasta luego,
Kathi


Dienstag, 24. Mai 2016

An den Stränden von Cádiz und unter der Sonne Sevillas

Hola amores,
Gestern bin ich vom Sevilla-Trip zurück gekommen, den ich ja bereits im letzten Post kurz erwähnt hatte. Aber davor möchte ich gerne nochmal auf meinen Abstecher nach Cádiz eingehen.
Noora, die finnische Austauschschülerin und ich hatten beschlossen, uns an einem verlägerten Wochenende uns Cádiz anzuschauen. Gesagt-Getan.
Wir saßen uns also eines Sonntag Morgens um 7 Uhr in den Bus nach Cádiz und durften erstmal warten. Der hat nämlich ewig gebraucht, weil er eine schöne Runde über Marbella, Algeciras, Tarifa, Conil de la Fontera und eben die ganzen kleinen Örtchen, die an der Küste liegen, gedreht hat.
Nach 6!! Stunden haben wir es dann auch tatsächlich geschafft. Am Busbahnhof wurden wir dann von einer neuseeländischen Freundin von Noora abgeholt, die sie in Madrid kennen gelernt hat und in Cádiz wohnt. Wir sind dann erst einmal ab zum Strand- die Strände von Cádiz sind einfach so genial! Weiß, super breit, flach und einfach wunderschön. Danach haben wir eine Runde in der Stadt gedreht, haben gegessen etc.. Cádiz ist wirklich eine wunderschöne, kleine Stadt, auch wenn ich dort nicht gerne wohnen würde, weil es einfach sehr klein ist. Aber für einen Tag hat sich es definitiv gelohnt!
Um 8 Uhr Abends hieß es dann auch leider schon wieder den Rückweg antreten- wieder 6 Stunden. Ihr glaubt nicht, wie tot ich nach diesem Tag war!


Nunja, jetzt zu Sevilla. Dieses Mal war ich im Zug nicht alleine, da ich mit Noora zusammen gefahren bin. Am Bahnhof wurden wir dann von Jorge von Interhispania abgeholt und habe dann auch gleich eine meiner Zimmergenossinnen kennen gelernt, die aus Cádiz gekommen ist. Den ersten Tag hatten wir dann erstmal Freizeit und ich hab viele Menschen von Madrid und Barcelona wieder getroffen und das war echt toll <3 Wir haben uns dann mit ein paar Leuten so einen kleinen Fahrrad-Bus gemietet, keine Ahnung, wie man sowas nennt aber es war super lustig :D Und was wir feststellen durften- in Sevilla ist es im Mai bereits unheimlich heiß! Wir hatten jeden Tag über 30 Grad und ohne Bademöglichkeit ist das schon nervenzerrend. Nunja, am nächsten Tag ging es dann aber richtig los-
DELE EXAMEN!
Für die, die nicht wissen, was das ist- Das ist ein Examen, mit dem man sein Spanisch- Niveau nachweisen kann, also A1/A2/B1/B2/C1/C2 und meine Organisation bietet eben die Teilnahme an diesem Examen an der Uni von Sevilla an. Ich hatte mich für das B1 angemeldet. Am Freitag stand dann die mündliche Prüfung an und die war echt einfach. Ich habe 2 Themen bekommen und durfte davon eins aussuchen, über das ich mir erst Notizen machen und dann 2-3 Minuten sprechen musste. Dann wurden einem dazu Fragen gestellt und danach durfte ich mir ein Bild aussuchen mit einer abgebildeten Situation. Dieses Bild muss dann beschrieben werden und auch dazu werden dann nochmal Fragen gestellt. Zum Schluss bekommst du eine Situation erklärt, die du dann gemeinsam mit der Prüferin imitieren sollst, also ein Face-to-face- Gespräch. Also alles ganz easy.
Nachmittags sind wir dann ins Zentrum gefahren und haben eine Runde dort gedreht und hatten dann Freizeit, in der wir durch die Altstadt gebummelt und dann alle zusammen was trinken gegangen sind.
Am Abend nach dem Abendessen habe ich mich dann alleine mal mit Ismael zusammen gesetzt, um über die Situation mit meiner Gastfamilie zu sprechen. Auch wenn ich das nie erwähnt habe- mit meiner Gastfamilie läuft es alles andere als ideal, aber ich hatte aus verschiedenen Gründen keinen Wechsel gewollt. Ismael und ich haben lange geredet und ich wurde auch etwas emotional und mir wurde klar, dass die Verweigerung eines Wechsels falsch war. Ismael war aber sehr verständnisvoll und es tat sehr gut, das ganze an ihm loszuwerden und ich kann euch nur sagen- Interkultur ist klasse! Ich kann euch die Orga nur ans Herz legen, die Betreuung ist wirklich sehr persönlich. Außerdem möchte ich euch mitgeben- wenn ihr in eurer Familie euch nicht wohl fühlt, wechselt so schnell es geht! Ich bin hier in Málaga zwar alles andere als unglücklich, aber ich hätte mit einer zweiten Familie nach Hause gehen können, was ich jetzt nicht tun werde.
Samstag Vormittag stand dann die schriftliche Prüfung an. Wir haben erst ein paar Bögen mit Aufgaben und Texten bekommen, die auszufüllen waren und dann Hör-Aufnahmen, zu denen Fragen beantwortet werden mussten. Diese beiden Teile waren echt schwer, muss ich sagen. Ich hatte mir vorher das Buch zum B1 mit Probeexamen gekauft gehabt und die Examen dort waren deutlich einfacher. Der Freischreib-Teil, der als letztes folgte, war aber einfach. Also mal schauen, ich bekomme die Ergebnisse leider erst im September-.-
Nachmittags hatten wir dann eine Besichtigung der Kathedrale und dann wieder Freizeit und wir sind Eis-und Waffeln essen gegangen, wuhuu! Den Abend haben wir dann in einer wunderschönen Bar direkt am Fluss verbracht und wurden von ein paar 12-jährigen Jungs angemacht, hahaha.
Sonntag hatten wir dann eine Stadtführung und Mittags gab es eine kleine Überraschung für uns- Es gab für alle Paella und dann eine kleine, sehr impressionante Flamenco-Show, die echt beeindruckend war! Bevor es dann ins Hostel ging, haben wir uns noch ein paar Churros gegönnt. Den letzten Abend haben wir dann im Zentrum in einer Bar ausklingen lassen und durften dann tollerweise feststellen, dass in Sevilla an dem Abend ein Fußballspiel stattgefunden hat und alle Taxis belegt waren. Es hat ewig gedauert, bis wir ein freies gefunden haben. In der letzten Nacht sind im Hostel dann auch noch so einige...Ereignisse passiert :D Es war generell ein sehr verrücktes Wochenende, es gab keine Nacht ohne irgendwelche Vorfälle, Austauschschüler sind definitiv crazy!
Am Montag ging es dann auch schon nach Hause und der Abschied war echt traurig, einerseits, weil man die Leute zum letzten Mal gesehen hat, andererseits, weil man sich bewusst wurde, dass das Jahr jetzt bald vorbei ist. Mir bleiben jetzt noch gerade mal 5 Wochen und das fällt mir doch sehr schwer, zu glauben.
Es war aber echt ein cooles Wochenende mit tollen Menschen in einer wirklich atemberaubend schönen Stadt. Nicht umsonst sagt das Lied:
"Sevilla tiene un color especial"- Sevilla hat eine ganz besondere Farbe.


 Cádiz





 Sevilla














Hasta luego,
Kathi

Freitag, 29. April 2016

Hola Madrid

Holi,
Wie ich im vorletzten Beitrag ja schon erwähnt hatte, ging es letztes Wochenende mit der Organisation nach Madrid.Da ich vorher wirklich niemanden kannte, der kommen würde und aus Málaga sowieso sich keiner angemeldet hatte, habe ich die Zugfahrt nach Madrid alleine verbracht, was aber relativ schnell verging, da der Zug nur etwas weniger als 3 Stunden braucht.
Am Bahnhof habe ich erstmal niemanden von Interhispania gefunden und stand einen Moment etwas verloren am Bahnhof herum, bis mir dann aber Marta,eine Mitarbeiterin der Orga entgegen kam. Sie sprach mich direkt auf Englisch an und ich war etwas überfordert, weil mein Englisch einfach sooo schlecht geworden ist und mich das spontane umspringen vom Spanischen total verwirrt, weshalb ich sie gebeten habe, Spanisch zu reden. Das hat sie ziemlich erstaunt, dass ich das bevorzuge, aber sie fand es gut. Sie brachte mich dann zu den anderen Austauschschülern und dem anderen Mitarbeiter, dessen Name ich leider vergessen habe und mir viel direkt auf, dass wir nur sehr wenige waren. Ich habe mich dann mit ihnen ein wenig unterhalten und uns wurde gesagt, dass wir gerade mal 10 Teilnehmer sind, 5 Mädchen und 5 Jungs. Dann gings ab zum Hostel. Das Hostel war mega schön, echt super modern und sogar mit so einem Fingerabdruck-Gerät, um die Zimmertür zu öffnen. Wir Mädels waren logischerweise alle zusammen in einem Zimmer. Unsere Gruppe bestand aus einer Neuseeländerin, einer Schwedin, einer Chinesin, einer anderen Chinesin, die aber in den USA wohnt und mir und wir haben uns direkt echt super verstanden, ich musste mich aber sehr schnell wieder ans Englische gewöhnen, weil die Mädels zum Großteil erst seit Ende Januar in Spanien sind und im Spanischen noch nicht so fit sind. Mit der Zeit wurde es auch Gott sei Dank etwas besser.
Danach sind wir Essen gegangen und haben dann eine kleine Runde durch Madrid. Die Atmosphäre war im Generellen das ganze Wochenende lang sehr entspannt, weil Marta und der andere Mitarbeiter noch sehr jung sind und wir eben so wenige waren.
Nach dem Abendessen hatten wir dann Freizeit und wir haben uns auf die Suche nach einer ansprechenden Bar gemacht. Leider war das aber gar nicht so einfach, da wir nirgends etwas gefunden hatten, wo für eine 5-köpfige Gruppe ein Tisch frei war. Dann wurden wir auf der Straße von einem der typischen Menschen angesprochen, die Reklame für verschiedenste Bars oder Diskos machen, und wir ließen uns von ihm einfach mal zu seiner Bar bringen und das war definitiv die richtige Entscheidung! Er brachte uns auf eine Dachterrasse, von der aus man die Dächer Madrids sehen konnte und auch die Atmosphäre war mega schön, weshalb wir die Nacht dort haben ausklingen lassen und beschlossen haben, am folgenden Tag wieder dort hinzugehen, diesmal aber etwas aufgebrezelt, weil wir uns doch etwas underdressed vorkamen, hahaha.
Am nächsten Tag hatten wir dann erstmal eine Stadtführung, die auch, obwohl ich schon in Madrid war, echt interessant war. Danach gings dann ab zum Shoppeeeeen! Madrid ist dazu einfach so genial und ich habe viel Geld dort gelassen *hust*. Wir hatten diesen Tag wirklich sehr viel Freizeit und die Schwedin hatte zufällig einen schwedischen Candy-Shop gefunden, worauf sie total abgegangen ist, weil sie der Meinung ist, dass schwedische Süßigkeiten die besten der Welt sind. Am Abend sind wir dann wie gesagt nochmal auf die Terrasse und hatten ein sehr schönen Abend mit sehr verrückten, aber lustigen Gesprächen :D
Samstag sind wir dann ins Prado Museum, das berühmteste Kunst-Museum Europas und dann haben wir einen Abstecher zum Parque del Retiro  und dort eine keine Bootstour auf dem See dort gemacht. Ich liebe diesen Park und zudem hat schön die Sonne geschienen und wir haben es echt genossen. Bevor wir dann weiter gezogen sind, hat Marta mit mir und einigen anderen der Gruppe ein Interview-Video gedreht über das Auslandsjahr, mal schauen, ob das irgendwann im Internet landen wird, wenn ja, sag ich euch bescheid ;)
Am Nachmittag stand als optionaler Programmpunkt ein Besuch des Fußballstadions, aber wie meine Freunde wissen, bin ich für Fußball absolut nicht zu begeistern und zudem ist der Eintritt ziemlich teuer, weshalb ich mit der Schwedin und der Neuseeländerin in ein anderes Museum gegangen bin und danach in eine der bekanntesten Churros-Bars in ganz Spaniens. Wir haben dann beschlossen, Marta zu fragen, ob wir am Abend auswärts Essen gehen können und da wir ja glücklicherweise so eine kleine Gruppe waren, hat sie uns das auch erlaubt und uns ein Tapas-Restaurant empfohlen und oooh mein Gott, es war sooo gut! Wir haben gar nicht mehr aufgehört uns Sachen zu bestellen, haha :) Dann wollten wir das Nachtleben Madrids erkunden und sind feiern gegangen, wenn auch nicht lange und ich zwischenzeitlich geglaubt hatte, dass mir meine Jacke geklaut wurde, was sich dann aber nicht bestätigt hat. Nach einem Mitternachtssnack in der Churros-Bar, die 24 Stunden geöffnet ist, sind wir dann zurück ins Hostel. Sonntag war dann auch schon der letzte Tag und wir sind noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert, bevor wir uns dann leider auch schon verabschieden mussten und mich Marta zum Bahnhof gebracht hatte. Insgesamt war es aber ein echt schönes Wochenende und ich habe echt tolle Menschen kennen gelernt und ich freue mich schon sehr auf die Reise nach Sevilla, die im Mai ansteht!

















Hasta luego,
Kathi