Donnerstag, 24. September 2015

6 Tage in Spanien

Hallo meine Freunde,
Ja, ich weiß, dieser Post kommt etwas spät, aber tollerweise verbindet mein Laptop in unserer Wohnung hier nicht mit dem Wlan und ich muss in einer anderen Wohnung schreiben...
Also erstmal- Ich bin gut in Málaga angekommen!
Der Flug nach Barcelona war eigentlich gut, aber es war schon krass irgendwie. Ich hab total geheult, als ich mich von meinen Eltern verabschiedet habe und ich habe mich schrecklich allein gefühlt, weil auch kein anderer Austauschschüler mit mir geflogen ist. Witzigerweise habe ich aber 2 Freunde aus dem Urlaub getroffen, was echt Zufall war, weil die Airline, mit der ich geflogen bin, eigentlich echt unbekannt ist :D Grüße an Fabio& Enriquo!
Am Flughafen hab ich dann erstmal eine Weile Ismael gesucht und als ich ihn dann gefunden habe, ist erstmal die größte Anspannung von mir abgefallen. Ich habe mit ihm noch eine Weile auf einen Jungen aus Dresden gewartet und bin mit diesem dann in die Herberge gefahren. Wir wurden dann  von einem Mann empfangen, der Amerikaner ist, aber uns eiskalt auf Spanisch erklärt hat, wo unsere Zimmer sind :D Gott sei dank wurde ich dann von meiner einen, finnischen Zimmergenossin abgeholt. Beim Mittagessen haben Adrian und ich dann ein paar deutsche Mädels kennen gelernt, die großteils in meinem Zimmer waren und die ich auch sehr ins Herz geschlossen habe <3 Wir sind dann noch in ein Einkaufszentrum gegangen und haben dann eine Bustour auf einen Aussichtspunkt in Barcelona gemacht, das war echt toll, man konnte wirklich die ganze Stadt sehen!
Am Abend wurds dann bisschen aufregend- ich hab meine italiensche Gastschwester kennen gelernt- und durfte erstmal erfahren, dass sie absolut kein Wort Englisch spricht :D Die ersten Kommunikationsversuche waren bei mir sehr sehr schlecht, sie kann ja schon fließend Spanisch und ich kam mir total doof vor und dachte mir nur, was sie wohl von mir denkt. Danach hab ich auch richtige Zweifel bekommen, wie ich mit der Sprache wohl klar kommen werde...
Am folgenden Tag hatten wir erstmal eine sehr lange, aber interessante Präsentation über das Auslandsjahr. Die war auf Englisch, aber ich konnte eigentlich sehr gut folgen. Danach sind wir zur Sagrada Familia gefahren und durften dort ein bisschen shoppen gehen, wobei ich mir dann Hausschuhe gekauft habe, weil ich keine dabei hatte und in der Präsentation gesagt wurde, dass in Spanien generell Hausschuhe getragen werden würden :D Leider war das eigentlich komplett umsonst, weil meine Familie einfach die Straßenschuhe anlässt :D  Naja, Sonntag ging es für mich und die anderen "Andalusier" dann schon um 6 Uhr morgens los, weil unser Zug um 8:30 ging. Ich saß zusammen mit Nicole, meiner Gastschwester, einer Amerikanerin und einer Finnin, die auch in Malaga leben sollten. Ich habe dann schonmal mit Nicole Spanisch geübt und habe gemerkt, dass sie eigentlich wirklich sehr sehr nett ist. Die Fahrt war echt lang, gute 6 Stunden, und ich war eeecht aufgeregt. Am Bahnhof wurden wir aber suuuuper herzlich empfangen, meine Gasteltern haben mich, Nicole und auch Sonja, die Finnin, abgeholt, weil Sonjas Gastmutter bis in die Nacht arbeiten musste. Wir sind dann heimgefahren und ich kann nur sagen- Málaga ist wuuuunderschön und die Lage unserer Wohnung wirklich so toll, wie es beschrieben war! Zuhause angekommen wurde Nicole erstmal ihr Zimmer gezeigt. Meine Gastfamilie hat 2 Wohungen, eine ist für so internationale Studenten die immer mal wieder wechseln. Da Nicole ja spontan zu der Familie kam, musste sie ein Zimmer dort beziehen. Ich habe mein Zimmer dann oben bei der Familie bekommen. Wir haben dann die Kinder kennen gelernt, die echt suuuper nett waren und wurden dann direkt von Pedro an den Strand geschickt. Das werde ich dieses Jahr echt genießen!
Am Strand hab ich dann wieder probiert, mit Nicole zu reden und sie wusste nichts von dem Plan, dass sie nur vorübergehend in meiner Familie bleiben würde. Ich habe dann Ismael gefragt und er meinte, er würde Pedro fragen, der dann bestätigt hat, dass sie in der Familie bleibt, was mich erstmal ein bisschen irritiert hat. Jetzt bin ich aber wiiirklich froh darüber!
Die Kommunikation mit der Familie klappt so lala. Meine Gasteltern können Englisch, die  Kinder kaum und ich schlag mich hier mit meinen Spanischbröckchen durch. Die erste Nacht war echt komisch. Ich hab noch nicht gut geschlafen, es war einfach alles noch so fremd und ich hatte irrsinnig Angst vorm ersten Schultag. Ich bin dann nämlich direkt am Montag das erste Mal in die Schule gegangen und es war eigentlich ganz okay, aber auch nicht überragend. Ich bin jetzt irgendwie doch nicht im Kurs "Kindergarten", sondern "Secretaria", also ein Kurs mit Leuten, die in einem Sekretariat arbeiten wollen. Wir waren nur 11 Leute und ich habe dann erfahren, dass ich die jüngste bin, die waren 20-27!!! Jahre alt, das fand ich natürlich nicht so toll...aber alle waren sehr nett zu mir und haben mir viel mit der Sprache geholfen!
Die folgenden Tage waren ziemlich mies.ich hab gemerkt, was es bedeutet, in einem Land zu sein, dessen Sprache man so gut wie nicht spricht, vor allem wenn Nicole sich munter mit meiner Familie unterhält und ich stumm da sitze wie ein Fisch. Am Dienstag hatte mich meine älteste Gastschwester Lourdes mit zu ihrer Musical-AG genommen, worauf ich mich eigentlich echt gefreut habe, aber es war schrecklich. Ihre Freunde sind alle unglaublich pubertierend und sind laut durch die Schule gerannt und haben herumgealbert und mich nicht mal angeschaut und ich stand nur in der Mitte und habe kein einziges Wort verstanden. Und das gute 5 Stunden lang... Ich habe an diesem Tag so geheult, das glaubt ihr nicht. Ich habe mich einfach so furchtbar einsam gefühlt und hatte das Gefühl, dass ich einfach niemandem zeigen kann, wer ich wirklich bin.
Gestern gings mir dann schon etwas besser. Ich war mit Nicole am Strand und mittlerweile können wir beide uns echt ganz gut verständigen. Sie hat mir erzählt, dass sie sich unten in der Wohnung gar nicht wohl fühlt und gerne nach oben kommen würde, was sie dann auch gemacht hat, sie muss sich jetzt nur ein Zimmer mit Lourdes teilen. Ich habe ihr dann vom Dienstag erzählt und sie hat mich wirklich verstanden. Mittlerweile bin ich unglaublich froh, sie zu haben!
Es ist einfach irgendwie ein mieses Gefühl, keine Freunde zu haben. Wie gesagt, die Leute in meiner Schule sind nett, aber noch fühlen sie sich nicht wie "Freunde" an und auf die Idee, mich mal zu fragen, am Wochenende irgendwo mit hin zu kommen, kam auch keiner..Wahrscheinlich hab ich da nach den paar Tagen auch zu hohe Erwartungen, aber Nici wurde halt in ihrer Schule schon zum Ausgehen eingeladen und alles, was meinen Gefühlszustand nicht unbedingt bessert.
Heute aber bin ich wieder optimistischer. In der Schule war es heute besser denn jeh, ich wurde sogar mittlerweile in die Klassen-Whatsappgruppe eingeladen, wuhu :D Das Verstehen der Sprache klappt laaaaangsam ein kleines bisschen besser und die Leute öffnen sich mir gegenüber ein bisschen mehr. Heute Abend gehe ich das erste mal in eine Ballettschule hier, wir haben gestern nachgefragt, ob sie einen Platz für mich hätten, sie meinten, dass sie nicht glauben, dass sie eine Gruppe meines Levels haben, aber ich könne es mal ausprobieren, was ich heute Abend mache. Ich hoffe echt, dass das was ist!
Ansonsten- mal sehen. Der Spruch, dass ein Auslandsjahr wie eine Achterbahnfahrt ist, ist definitiv wahr. In einem Moment könnte man vor Freude platzen- und im nächsten einfach nur losheulen.
Ich weiß nicht, wann ich das nächste Mal zum schreiben komme, weil das mit dem Internet alles ein bisschen blöd ist und ich mich vom Handy aus irgendwie nicht in meinen Blog einloggen kann, aber ich hoffe, dass ihr bald wieder was von mir hören könnt.


Saludos, Kathi

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